Papp'replikas


Hm, Papp'replikas?

Eigentlich ist Pappe ein Werkmaterial welches nie für ein längeres Leben bestimmt und lediglich für seine Zweckmäßigkeit bekannt ist. 
Und obwohl es ein derart omnipräsentes Material und täglich sichtbar ist, ist ihr sein Einsatz nur auf eine Aufgabe beschränkt: Verpacken. Und dann eine Reise von A bis B überstehen. Manchmal auch noch nach C. Aber  hier ist meistens schon Schluss. Denn Pappe hat viele Feinde. Feuer, natürlich. Und Wasser. Davon reicht schon wenig. 

Doch auch schon die Nachbarschaft mit anderen Kartons macht's kaputt. Oder ein unachtsamer Zusammenstoß mit Türrahmen, Klinken, Tischecken, Haustieren oder einem Ellenbogen verkürzen die Lebensdauer rasant. Und manchmal genügt es Pappe einfach nur irgendwo viel zu lange rumstehen zu lassen. Allein die Luftfeuchtigkeit kann ihr den Rest geben..   

Gerade diese Mischung aus Omnipräsenz und Vergänglichkeit macht es für den Betrachter interessant, wenn Pappe dort eingesetzt wird, wo es eigentlich völlig unsachgemäß ist. Vor allem dann, wenn Objekte und Geräte daraus gebaut werden, die für ihre Robustheit und Präzision bekannt sind.  

Eine analoge Kamera war eines der ersten Objekte, die ich damals aus Pappe nachgebaut habe. Damals nahm ich als Material noch den obligatorisch übrig gebliebenen Versandkarton, der eigentlich zum Altpapier gebracht werden sollte. 

Mittlerweile hat sich einiges geändert. Es sind einige Objekte, wie z.B. Musikinstrumente und Möbelstücke, hinzugekommen und das Spektrum der Papier-Materialien ist vielfältiger geworden. Doch Kameras sind noch immer dabei. Gerade solche, die sich durch Funktionsweise und ein ikonisches Formdesign auszeichnen. Aber im Grunde lässt sich nahezu alles aus Pappe nachbauen.